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Die Leichtigkeit des Seins

 

Wie lebendig fühlst du dich?

Kannst du den Wind im Gesicht genießen, wenn du morgens aus dem Haus trittst?

Nimmst du ihn wahr?

Nimmst du wahr, wie die Vögel zwitschern?

Oder bist du mit deinen Gedanken schon bei der Arbeit, bei allem was heute vor dir liegt oder bei dem was gestern war?

Sind da Gedanken, sorgenvolle vielleicht, die ständig präsent sind?

 

Wie fühlst du dich gerade jetzt?

Kannst du das Leben gerade umarmen, bist du zufrieden, so wie es gerade jetzt ist?

 

 

„Wie soll ich denn zufrieden sein bei all dem Chaos gerade da draußen? Geht`s noch?“

 

 

Es fällt immer schwerer, oder? Es dauert schon so lange… kein Ende in Sicht. Wir sind alle müde davon. Inzwischen haben (hoffentlich) alle bemerkt, wie wichtig menschliche Verbindungen sind. Mir fehlt es mit Freunden zusammen zu sein, im Café zu sitzen und den Trubel um mich rum zu beobachten. Ich vermisse das Tanzen in der großen Gruppe, all die Gesichter zu sehen… komplett ohne Maske. Das Lächeln fehlt. Der Spiegel fehlt… ich lächle Menschen an- unter der Maske- und sie sehen mein Lächeln gar nicht. Ich muss schon sehr genau hinschauen, um zu erkennen, ob die Augen des Gegenübers ein Lächeln erkennen lassen. Es fällt definitiv leichter, wenn da schon Falten um die Augen sind. Davon hab ich einige, das ist mal ein Vorteil.

 

 

Mir scheint, ich muss jetzt mehr tun, um in Frieden und Freude zu bleiben.

Ich strenge mich an, Gedanken wegzuschieben.

Ich strenge mich an, die schönen kleinen Dinge wahrzunehmen, die auch Freude bringen.

Ich strenge mich an, in meinen Augen sinnvolles zu Tun.

Ich strenge mich, an positive Gedanken zu pflegen…

 

Ich strenge mich gerade dauernd an.

 

Meine Güte, das ist so erschöpfend. Wir sind immer so im Tun, im Leistung erbringen, im Bemühen das Beste zu geben… das haben wir sozusagen mit der Muttermilch aufgenommen : „Ohne Fleiß kein Preis“.

 

 

Was, wenn es genau andersherum funktioniert? Mehr loslassen.

Die Gedanken loslassen, die Sorgen loslassen, die Traurigkeit loslassen, die Angst loslassen…

Ich sehe gerade bildlich, wie alles Schwere wie flatternde Kleider wegweht, weil ich loslasse.

Das fühlt sich erleichternd an und frei.

Ich atme aus und entspanne mich.

Mit jedem Ausatmen flattert wieder was davon. Herrlich.

Mein Gesicht entspannt sich und ich lächle. Einfach so für mich.

Und um mich herum wird es etwas heller.

Jetzt höre ich gerade Tauben gurren.

Was hörst du?

 

 

Bild von myungho lee auf Pixabay